Die Pfarrkirche
Im Jahre 1252 wurde Hollenstein/Ybbs in einer Urkunde erstmals als Pfarre erwähnt. Um 1150 befand sich auf dem heutigen Kirchenhügel vermutlich eine Kapelle aus Holz. 1160 zu einer Betkirche erweitert, wurde sie später zur Filialkirche von Aschbach. Vom Stift Seitenstetten wurde die Kirche im gotischen Stil umgestaltet. Noch heute ist der wuchtige Turm und die Frauenkapelle erkennbar. 1258 wurde diese Kirche zur Pfarrkirche von Hollenstein. Von 1765-1767 erhielt die Pfarrkirche ihre heutige Form. Durch die steigende Einwohnerzahl wurde sie durch einen spätbarocken Saalbau vergrößert. Beide Bauteile fügen sich zu einer schönen harmonischen Einheit zusammen. Geweiht ist die Kirche dem hl. Johannes dem Täufer und dem hl. Nikolaus von Myra.
In der Kirche stehen vier Altäre mit spätbarocken Aufbauten. Das Hochaltarbild schuf Jakob Preitschopf nach einer Komposition von M. J. Schmidt. Die beiden Ölbilder der Seitenaltäre, hl. Leonhard und hl. Isidor, sind ebenfalls Kopien nach M. J. Schmidt. Die beiden kleinen, in Rokokorahmen gefassten Ölbilder, der Schmerzensmann und die schmerzhafte Maria, sind Originale des so genannten "Kremser Schmidt".
Bei den Restaurierungsarbeiten 1938 wurde das spitze Zeltdach des Turmes durch ein Walmdach mit zwei Turmkreuzen ersetzt.
Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg wurden die Glocken vom Turm abgenommen und zur Erzeugung von Kriegsmaterial eingeschmolzen. 1923 wurden drei, 1949 vier neue Glocken angeschafft. 1958 wurde eine schadhafte Glocke durch eine neue ersetzt.
Zum Jubeljahr 2000 sollte die Kirche im neuen Glanz erstrahlen. So wurden in drei Etappen Restaurierungen vorgenommen. 1997 erfolgte die Innenrestaurierung. Die Kirche wurde neu ausgemalt, das Gestühl saniert, ein neuer Unterboden gelegt, die elektrischen Anlagen erneuert und eine Bankauflagenheizung installiert. 1999 erfolgte die Außenrenovierung und im selben Jahr konnten die Altäre und 7 Ölgemälde restauriert werden. Im Jubiläumsjahr selbst erfolgte eine Generalsanierung der Orgel.
Bemerkenswert sind auf dem Friedhof die vielen eisernen Grabkreuze, besonders die auf dem 1976 erweiterten Teil. Einzigartig ist die holzgedeckte Stiege als Vorbau zur Kirche, die originelle "Kirlaben" (Kirchenlaube), mit den Figurennischen hl. Sebastian und hl. Christophorus. Zu beiden Seiten des Stiegenaufganges befanden sich zwei Verkaufsbuden, wo kleine notwendige Dinge zum Kauf angeboten wurden.