Hilfe in besonderen Lebenslagen
Die Hilfe in besonderen Lebenslagen soll bei der Bewältigung außergewöhnlicher Schwierigkeiten, die ihre Ursache in persönlichen, familiären oder sozialen Verhältnissen haben, unterstützen.
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Rechte des Adoptivkindes
Durch einen gerichtlich bewilligten Adoptionsvertrag entstehen
- einerseits zwischen Adoptivvater und/oder Adoptivmutter und deren Nachkommen und
- andererseits dem Adoptivkind (und gegebenenfalls dessen zum Zeitpunkt der Adoption minderjährigen Nachkommen)
die gleichen Rechte, wie sie durch die Abstammung eines Kindes begründet werden. Das bedeutet etwa, dass das Adoptivkind seinen Adoptiveltern gegenüber unterhalts- und erbberechtigt ist.
Zu den übrigen Verwandten der Adoptiveltern wird kein Verwandtschaftsverhältnis begründet. Es besteht daher auch kein gesetzliches Erbrecht. Im Verhältnis zu den leiblichen Eltern und deren Verwandtschaft ändert sich im Erbrecht durch die Adoption nichts. Ein Adoptivkind erbt daher nach der gesetzlichen Erbfolge doppelt, d.h. sowohl bei Ableben seiner leiblichen Eltern als auch bei Tod der Adoptiveltern.
Erbrecht bei Tod des Adoptivkindes
Bei Tod des Adoptivkindes fällt der ersten Linie, d.h. den Nachkommen des Adoptivkindes, die gesamte Erbschaft zu. Hinterlässt das Adoptivkind jedoch keine Nachkommen, gehen die Adoptiveltern und deren Nachkommen den leiblichen Eltern und deren Nachkommen in der Erbfolge vor. Nur wenn diese nicht erben können oder wollen, kommen die leiblichen Eltern und deren Nachkommen zum Zug.
Wenn das Adoptivkind allerdings nur von einer Elternseite adoptiert wurde, bleibt das Erbrecht des jeweils anderen leiblichen Elternteils aufrecht. Der Nachlass des Kindes fällt in diesem Fall je zur Hälfte dem Adoptivelternteil und dem leiblichen Elternteil zu.
Beispiel
Das Kind wurde nur von einer Adoptivmutter adoptiert. Somit bleibt das Erbrecht des leiblichen Vaters bestehen und dieser teilt sich den Nachlass mit der Adoptivmutter des verstorbenen Kindes.
Namensrecht
Durch die Adoption kommt es zu keiner automatischen Namensänderung. Der Familienname des Adoptivkindes kann aber nach der Adoption neu bestimmt werden. Nähere Informationen zum Thema "Namensänderung" finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at. Beratung zum Thema Namensrecht bietet das zuständige Standesamt.
Stiefkindadoption
Seit 2013 ist die Stiefkindadoption auch für gleichgeschlechtliche Paare möglich. Sie ist auch bei Adoptionen anzuwenden, bei denen der schriftliche Adoptionsvertrag vor diesem Stichtag geschlossen wurde, die gerichtliche Bewilligung jedoch versagt wurde. Rechtlich bleiben die familienrechtlichen Beziehungen des leiblichen Elternteils zum Kind aufrecht, wenn eine Adoption des Kindes durch die gleichgeschlechtliche Partnerin/den gleichgeschlechtlichen Partner dieses Elternteils erfolgt.
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Justiz